... eine beeindruckende Persönlichkeit:
promovierte Philosophin, Frauenrechtlerin, Vordenkerin, ...
und Ordensfrau
Edith Stein wird am 12. Oktober 1891 als jüngstes von elf Kindern einer jüdischen Holzhändler-Familie in Breslau geboren. Sie studiert Philosophie, Germanistik, Geschichte und Psychologie in Göttingen, Breslau und in Freiburg, wo sie auch promoviert.
„Es gibt keinen Beruf, der nicht von einer Frau ausgeübt werden könnte.
Keine Frau ist ja nur Frau, jede hat ihre individuelle Eigenart und Anlage so gut wie der Mann und in dieser Anlage die Befähigung zu dieser oder jener Berufstätigkeit künstlerischer, wissenschaftlicher oder technischer Art."
Trotz ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen bleibt ihr die angestrebte Hochschullaufbahn verwehrt: Viermal versucht sie, sich zu habilitieren. Doch ihre Habilitationsschriften werden abgelehnt, zunächst wegen ihres Geschlechts, später wegen ihrer jüdischen Herkunft.
Verschiedene persönliche Begegnungen führen dazu, dass sich Edith Stein verstärkt mit dem christlichen Glauben auseinandersetzt. Nach der Lektüre der Autobiografie der Heiligen Teresa von Avila beschließt sie zum Katholizismus zu konvertieren und wie Teresa von Avila Karmelitin zu werden. Am 1. Januar 1922 lässt sie sich in Bad Bergzabern taufen, einen Monat später in Speyer firmen.
„Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.“
Von 1923 bis 1931 arbeitet Edith Stein als Lehrerin für Deutsch und Geschichte an den Schulen des Dominikanerinnenklosters St. Magdalena in Speyer. (Nähere Informationen zu den Spuren Edith Steins in der Pfalz findet man z.B. hier .)
1932 nimmt sie eine Dozenten-Stelle am Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster an. Auf Druck der NSDAP gibt sie diese Position 1933 wieder auf.
„Der Nächste ist nicht der, den ich mag. Er ist ein jeder, der mir nahe kommt – ohne Ausnahme."
Ein halbes Jahr später tritt Edith Stein in den Kölner Karmel ein. Als Ordensnamen wählt sie „Teresia Benedicta a Cruce". Am 1. Januar 1939 flieht sie vor den Nationalsozialisten ins Kloster nach Echt in den Niederlanden.
„Ihr sollt sein wie ein Fenster, durch das Gottes Güte in die Welt hineinleuchten kann."
Am 9. August 1942 wird Edith Stein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.
„Wer Gott findet, der gelangt zu sich selbst und zu dem Quell des ewigen Lebens, der in seinem eigenen Innersten auf ihn wirkt."
„Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen
Lege ich meinen Tag in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen,
Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
Bin aus Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen,
Deinen Händen bette ich mich ein."
Papst Johannes Paul II. hat Edith Stein am 1. Mai 1987 in Köln selig und am 11. Oktober 1998in Rom heilig gesprochen. Zusammen mit der heiligen Birgitta von Schweden und der heiligen Katharina von Siena erklärte er sie 1999 zur Schutzpatronin Europas.
„Mit dir selbst hab' Geduld – Gott hat sie auch."