Donnerstag, 14. Dezember 2017

Deutliches Zeichen für den Erhalt des C-Hauses

Mit den Kommunionkindern im Christophorus-Haus

Mit folgendem Offenen Brief, den 420 Menschen in unserer Pfarrei unterzeichnet haben, appellieren wir an unsere Bistumsleitung.

 

 

An unsere Bistumsleitung

Die Nachricht, dass die Zukunft des Jugendhauses St. Christophorus auf den Prüfstand gestellt wird, macht uns, Mitglieder der Pfarrei Hl. Edith Stein in Ludwigshafen, bestürzt und betroffen.

Da das Christophorus-Haus wegen seiner guten Lage und ÖPNV-Erreichbarkeit sowie der schönen Atmosphäre von den Jugendverbänden und anderen Jugendgruppen sehr gern und sehr häufig genutzt wird, ist es uns unbegreiflich, dass die Bistumsleitung nun über einen möglichen Verkauf dieses - für die kirchliche Jugendarbeit so wichtigen - Gebäudes nachdenkt. Als Grund werden die in den nächsten Jahren anstehenden Investitionsmaßnahmen in Höhe von insgesamt rund 455.000 Euro und die knappen Kassen genannt.

Andererseits leistet sich unser Bistum in Speyer eine Domsingschule mit Musikgarten-Angeboten für Kleinkinder ab 12 Monaten und Vokale Früherziehung ab 3 Jahren. Dies geschieht sicher nicht als originäre und dringlichste Aufgabe von Kirche, zumal alle Musikschulen entsprechende Angebote vorhalten, und auch nicht, um der dortigen städtischen Musikschule Konkurrenz zu machen, sondern aus der Erkenntnis heraus, dass frühes Heranführen und frühe Bindung sich später nachhaltig auswirken können und die durch viel Aufbauarbeit entstandene breite Chorlandschaft am Speyerer Dom so perspektivisch gesichert bleibt. In diesem Bereich wurde in den vergangenen Jahren sehr, sehr viel in Gebäude und Personal investiert. Allein die in den letzten Jahren durchgeführten Umbaumaßnahmen kosteten über 3 Millionen Euro.

Wurde dort neu Raum geschaffen, so wird jetzt andererseits mit dem Christophorus-Haus Raum zur Disposition gestellt, der für junge engagierte Christen so wichtig ist: zur Begegnung, zur Schulung von Gruppenleitern, zum Austausch in der Jugendverbandsarbeit, als Ort für Diözesanversammlungen, Vorstandsklausuren, Planungstreffen und anderes mehr. In unserer Pfarrei gab und gibt es nicht nur etliche junge Menschen, die das C-Haus aus jüngerer Vergangenheit kennen, sondern auch etliche Erwachsene verschiedenen Alters, die in der Jugendverbandsarbeit groß geworden sind und das C-Haus als Ort gemeinsamen Kirche-Seins erlebten. Diese Prägung wirkt nachhaltig, wenn ehemalige Jugendverbandler heute aktiv unser Pfarrleben mitgestalten und tragen.

Auch viele Kinder unserer Pfarrei haben das Christophorus-Haus schon kennen und schätzen gelernt. Jedes Jahr fahren die KatechetInnen unserer Pfarrei mit den Kommunionkindern zu einem thematischen Wochenende ins Christophorus-Haus. Es ist schön und entlastet sehr, ein auch mit dem ÖPNV gut erreichbares Haus mit guter Ausstattung und in toller Lage einfach buchen zu können. Andernfalls wäre der Aufwand wahrscheinlich zu hoch.

Soll Kirche eine gute Zukunft haben, so müssen wir eigentlich verstärkt nicht nur räumlich, sondern auch personell in die Kinder und Jugendlichen investieren, die Kirche aktiv mitgestalten wollen und sich in ihr engagieren. Denn sie sind die Zukunft der Kirche.

Wir stellen uns an die Seite des BDKJ – Diözesanverbandes mit seinen rund 8.500 Mitgliedern und treten dafür ein, dass für das Jugendhaus St. Christophorus zusammen mit den Jugendverbänden ein tragfähiges Zukunftskonzept erstellt und das Haus nicht geschlossen wird.