Montag, 10. Februar 2020
Zeitreise in die Bibel beim Kinderbibeltag
Auf den Spuren Jesu unternahmen 39 Kinder von 6 – 11 Jahren nebst 7 erwachsenen und 5 jugendlichen „Reisebegleitern“ beim Kinderbibeltag im Februar eine erlebnisreiche Zeitreise nach Israel. Nach einem guten Flugstart, zu dem die Turbinen (ein großes Schwungtuch) kräftig kreisten, gab es bald einige Wetterturbulenzen – kräftiger Sturm und heftiger Regen (dutzende Tischtennisbälle, die im Schwungtuch herumgewirbelt wurden); beides bekamen die Passagiere unter dem Tuch ganz schön zu spüren. Schließlich landeten wir aber doch sicher in Israel, das wir uns zuvor auf einer großen Karte genauer angesehen hatten.
In zwei Gruppen machten wir uns sogleich wechselseitig auf nach Bethlehem und Nazareth. In Bethlehem erinnerten sich alle daran, dass hier oft Hirten mit ihren Schafen eine wichtige Rolle gespielt hatten – so waren Hirten die ersten, die von Engeln geschickt den neugeborenen Jesus suchten. Rund 1000 Jahre zuvor war aus einem kleinen Hirtenjunge der große König David geworden. Jesus spricht von sich selbst als dem guten Hirten, der auf seine Schafe aufpasst. Im Anschluss konnten die Kinder ein kleines wolliges Schäfchen basteln, das sie daran erinnern soll, bei ihm geborgen zu sein.
In Nazareth wohnte Jesus als Kind und hatte wie alle Kinder sicher gerne mit anderen Kindern gespielt. Was glauben Sie? Hatte er sich auch mal gestritten, ein böses Wort gesagt? Hatte er beim Spielen auch mal gewinnen wollen oder wollte er immer die anderen gewinnen lassen? Wir überlegten und die Meinungen waren geteilt: Da der kleine Jesus ja auch ganz Mensch war, musste er vielleicht wie alle Kinder dieser Welt erst lernen, zwischen gut und böse und richtigem und falschen Verhalten zu unterscheiden und so konnte es durchaus sein, dass er auch mal gestritten hat, meinten viele; „aber höchstens fünfmal im Jahr“, wandte Elia ein. Andere glaubten eher, dass Jesus als Sohn Gottes von Anfang an wohl immer gut war. Eine spannende Frage. Einig waren wir uns aber schnell, dass Jesus mit Sicherheit Murmelspiele mit anderen Kindern gemacht hat, denn diese waren damals aus Ton leicht und schnell gerollt. Also durften alle Kinder sich eigene Murmeln aus weißem und rotem Ton rollen. Da diese erst noch trocknen mussten, spielten wir dann mit Glasmurmeln. Für manche war das Neuland – die Frage „wie spielt man mit Murmeln?“ kam mehr als einmal.
Zum Mittagessen gab es Spaghetti Bolognese an schön gedeckten Tischen. Für einen Kinderbibeltag braucht es immer auch zwei Leute, die die ganze Zeit in der Küche stehen, das Essen für so viele vorbereiten, spülen und abtrocknen und zwischendurch Getränke und später Kuchen bereitstellen. Sie bekommen gar nicht so viel von der Freude und Lebhaftigkeit der Kinder mit und dabei ist ihre Hintergrundarbeit so wichtig für einen schönen Tag.
Anschließend begaben wir uns alle zur dritten Station unserer Israel-Reise, nach Jericho, eine der ältesten Städte der Welt und mit 250m unter dem Meeresspiegel die tiefstgelegene. Von dort führt ein steiniger und gefährlicher Weg ca. 30km hinauf nach Jerusalem und er ist Schauplatz der Geschichte vom barmherzigen Samariter, die Jesus erzählte, um anschaulich zu machen, wie das mit dem Nächsten so sein sollte. Fotos von diesem einsamen Bergweg machten den Kindern die Situation deutlich und die meisten vermuteten sofort, dass der Priester oder spätestens der Levit dem unter die Räuber gefallenen doch geholfen haben müssten. Zum Glück kam dann aber noch der Samariter. Die Kinder waren froh, dass er nicht lange überlegte und dem Verletzten half, obwohl sich die Juden und die Leute aus Samaria eigentlich nicht mochten. So fand die Geschichte doch noch ein gutes Ende und wir verstanden, dass sich Jesus viele Samariter wünscht. Anschließend spielten wir die Geschichte nach.
Letzte Station unserer Reise war Jerusalem. Hier tanzten wir zu israelischer Musik einen Tanz, ehe wir wieder ins Flugzeug stiegen. Jetzt halfen die mittlerweile gekommenen Eltern beim Turbinen anschmeißen und auch dabei, es noch einmal kräftig regnen und stürmen zu lassen, bis wir dann doch sicher wieder landeten und ein schöner und lebendiger Tag zu Ende ging. Dankbar waren wir für viele Kuchenspenden, Rohkost-Fingerfood und diesmal sogar herzhafte Kleinigkeiten von Eltern, die den Tag auch geschmacklich zum Genuss machten!
Anja Schulte