Radklinik LU-Nord
Aktueller Hinweis (22.08.2018):
Radklinik LU-Nord schließt - Grundbedarf gedeckt
Nähere Infos dazu finden Sie hier.
Gründung
Ausgelöst durch die große Flüchtlingswelle sind 2015 in Deutschland viele Fahrradwerkstätten für Flüchtlinge entstanden. Die Radklinik LU-Nord wurde im Herbst 2015 auf Initiative des Kreises Junger Familien der katholischen Gemeinde Maria Königin gegründet.
Privatpersonen haben Geld, Fahrräder und Ersatzteile gespendet, lokale Unternehmen, die Bürgerinitiative „Respekt: Menschen!“ und viele andere haben uns unterstützt. Die Protestantische Gemeinde in Edigheim hat uns großzügig einen geeigneten Raum zur Verfügung gestellt. Konzept und Name unserer Initiative beruhen auf den Einsichten von amerikanischen Freunden, die vor zwanzig Jahren eine Bike Clinic in Myanmar gegründet hatten, und dem Erfahrungsaustausch mit Radwerkstätten in Rheinland-Pfalz und Umgebung.
Mein besonderer Dank gilt meinen Freunden, die zuverlässig und mit viel Geduld jede Woche die Flüchtlinge anleiten und sich immer wieder die Hände schmutzig machen.
Was wir machen
In gemeinsamer Anstrengung von Deutschen und Flüchtlingen werden gespendete Fahrräder überprüft und in verkehrstauglichem Zustand gegen eine angemessene Gegenleistung (Mithilfe oder bis zu 20 €) abgegeben. Im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen wir zunehmend bei notwendigen Reparaturen und der Instandhaltung von Fahrrädern.
Im ersten Jahr der Radklinik hat uns oft erstaunt, wie wenig Wissen im Fahrrad-Umfeld bei unseren Schützlingen vorhanden ist, das uns als selbstverständlich erscheint. Der Grund ist ganz einfach: die oft tägliche Nutzung von Fahrrädern, wie bei uns üblich, ist in den Herkunftsländern der Flüchtlinge meist völlig unbekannt. Fahrradfahren für Frauen gilt häufig als unschicklich oder scheint sogar verboten.
Also erklären wir jetzt ständig, was ein verkehrssicheres Fahrrad ausmacht und dass man bei Dunkelheit mit Licht fahren muss. Wir zeigen, wie man den Dynamo einschaltet, ohne ihn gleich abzubrechen, oder wie man Gangschaltung und Rücktrittbremse richtig bedient. Wir führen Verkehrsschulungen durch und zeigen sichere Radverbindungen.
Freude am Fahrradfahren durch gemeinsame Ausflüge zum Beispiel zur Spielwiese in Worms, an den Silbersee oder zu einer Eisdiele sind weitere Aktivitäten. Der Besuch der Fahrradausstellung im Technoseum hat einige Anregungen für uns gegeben. Immer wieder ist es wichtig, die Möglichkeit zu individuellen Gesprächen zu schaffen, die die Barrieren von Sprach- und Kulturgrenzen für einen Moment überwinden können. Deshalb ist auch das Ritual des gemeinsamen Tee-Trinkens jeden Mittwoch nach der Fahrrad-Reparatur sehr wichtig.
Denn das Ziel der Radklinik ist ein kleiner Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in unsere Sprache und unsere Gewohnheiten. Das Fahrrad ist dabei eigentlich nur ein Hilfsmittel. Wenn Muslime gemeinsam mit Christen an Fahrrädern schrauben – ist das nicht schon ein guter Anfang?
Wann: Jeden Mittwoch von 14.00 – 17.00 Uhr
Wo: Im Keller des Protestantischen Gemeindezentrums in Edigheim, Badgasse 19
Wie Sie helfen können: Durch das Spenden von Fahrrädern und Ersatzteilen oder – noch besser – durch Mithilfe beim Schrauben!
Ansprechpartner:Manfred Lauer (Tel.: 0621/667695)
Konzept der Radklinik LU-Nord
Aktuelle Nachrichten
Radklinik LU-Nord schließt - Grundbedarf gedeckt (22.08.2018)
Vor drei Jahren haben wir die Radklinik LU-Nord gegründet. Ziel war vordergründig die Versorgung von Bedürftigen mit preiswerten, straßenverkehrstauglichen Fahrrädern. [weiterlesen]
Radklinik – Winterpause beendet (07.05.2018)
Bei frühlingshaften Temperaturen ist das Interesse für das Radfahren wieder angestiegen. Wir haben die Winterpause in der Radklinik dazu benutzt, die Werkstatt besser zu organisieren und uns zu überlegen, wie es weitergehen soll. [weiterlesen]
Radklinik macht Winterpause (25.10.2017)
„Neue Helfer gesucht“ – so hieß eine Titelseite der Rheinpfalz am 11. Oktober in Bezug auf die Situation der Flüchtlingswelle in Oggersheim. Bei uns in der Radklinik in Edigheim ist es eher anders herum. [weiterlesen]